Der diesjährige fiktive Fall vor dem Internationalen Gerichtshof mit dem Titel „The Legality of Space Activities in Conflicts“ widmete sich der Nutzung privater Kommunikationssatelliten im bewaffneten Konflikt. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen in der Ukraine sind „rein zufällig“. Im Zentrum standen völkerrechtliche Fragen für nicht am Konflikt beteiligte – also neutrale – Staaten. Auch das Problem des Weltraummülls, das in den letzten Jahren stark zugenommen hat, wurde vor dem Hintergrund absichtlicher und fahrlässiger Zerstörungen von Satelliten thematisiert.
Das Wiener Team setzte sich in den Vorrunden gegen eine Vielzahl europäischer Universitäten durch, darunter das renommierte King's College London und die Université Paris-Saclay. Im Finale am Hauptsitz der European Space Agency in Paris musste sich die Universität Wien schließlich knapp gegen das Team der Universität Luxemburg geschlagen geben. In den in englischer Sprache gehaltenen Plädoyers setzten die Teams gekonnt ihre Kenntnisse im allgemeinen Völkerrecht und im Spezialgebiet des Weltraumrechts auf hohem Niveau ein. Während die Universität Wien möglicherweise von der Nähe des Weltraumbüros der Vereinten Nationen und dem European Space Policy Instituts in Wien profitiert, verfügt die Universität Luxemburg über einen spezialisierten Masterstudiengang im Weltraum-, Telekommunikations- und Medienrecht. Das mit Spannung erwartete Ergebnis wurde beim Awards Dinner im immersiven Restaurant „Stellar“ bekannt gegeben.
Die Teammitglieder Friederike Lutz, Klara Mayerhofer und Marlene Traun wurden von Celina Saci und Adela Zinschitz begleitet, die das Team gemeinsam mit Professorin Irmgard Marboe seit Oktober auf die schriftlichen und mündlichen Runden vorbereitet hatten. In der Vorbereitungszeit wirkten auch zahlreiche andere Mitglieder des Instituts für Europarecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung mit, die ihre Erfahrungen aus internationalen Moot Courts teilten und in den Übungs-Plädoyers herausfordernde Fragen stellten. Die Rechtwissenschaftliche Fakultät hat eine lange Tradition in der Mitwirkung an internationalen Moot Courts. Das Ergebnis im Finale von Paris reiht sich dabei in eine ziemlich lange Reihe beachtlicher Erfolge ein.
Kontakt für Rückfragen: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Marboe (irmgard.marboe@univie.ac.at), Mag. Celina Saci, Universitätsassistentin (celina.saci@univie.ac.at).
Manfred Lachs Space Law Moot Court
14.04.2025
